
Gloria von Bronewski, Chefredakteurin des Robb Report Germany, spricht über den „leisen Luxus“. Gastredner Hubertus Butin (li.) veröffentlichte 2020 sein Buch „Kunstfälschung. Das betrügliche Objekt der Begierde“ im Suhrkamp Verlag.
»DIE CRUX MIT DEM ORIGINAL – AUS DEN GRAUZONEN DES KUNSTBETRIEBS VON EDGAR DEGAS BIS SIGMAR POLKE«
Der Begriff des Originals, mit dem stets auf die Echtheit eines Objekts verwiesen wird, hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer herausragenden Qualitäts- und Wertkategorie entwickelt. Doch der Terminus ist nicht leicht zu definieren, da es sowohl im Rechtswesen als auch im Kunstbetrieb eine große Grauzone gibt, die je nach Fall eine individuelle Bewertung erfordert. Anhand von fünf Fragen stellte Hubertus Butin kunsthistorische, juristische und kunsthändlerische Aspekte des Originals vor und zur Diskussion:
Muss ein Kunstwerk eigenhändig ausgeführt sein, um als Original zu gelten?
Warum kann Werken, die durchaus eigenhändig ausgeführt wurden, mitunter trotzdem kein uneingeschränkter Originalstatus zugesprochen werden?
Ist ein posthumer Bronzeguss ein Original?
Wieso werden bildnerische Reproduktionen zuweilen als Originale gehandelt, und wann ist dies gerechtfertigt und wann nicht?
Kann ein Künstler oder eine Künstlerin eine Fälschung zu einem Original erklären?
Durch die Problematik mit dem Original werden die Gesetzgebung und Rechtsprechung sowie die gesamte Kunstwelt immer wieder herausgefordert, die eigenen Ansprüche und Maßstäbe zu überprüfen – eine komplexe Aufgabe, der sich die Gäste des SALON SCHMITZ in inspiriertem Austausch stellten.

Interessante Gespräche und angeregte Diskussionen ergaben sich aus dem Vortrag von Hubertus Butin – auch im Anschluss nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Dialog.

V.l.n.r.: Friederike von Greve, Marketing RALF SCHMITZ; Gloria von Bronewski, Chefredakteurin Robb Report Germany; Hubertus Butin, Kunsthistoriker und Autor; Richard Hagemann, Programmleiter Hatje Cantz Verlag; Dagmar Hansen, Publishing Director Luxury & International Robb Report